Sonntag Aktuell Uwe Roth 22.02.2009
Demut und Bescheidenheit zu erlernen, das wäre für Sie doch ein guter Grund, den
Fastentagen einen höheren Sinn zu geben, Herr Mehdorn. Gehen wir davon aus, dass sich
Arroganz mit der Zeit wie ein ungesunder Speckgürtel um die Seele legt.
Was für eine Qual müssen Sie Tag für Tag fühlen! In der anstehenden Fastenzeit könnten Sie sich durch regelmäßiges Frühstücken in einem Bordbistro davon befreien, zumindest von einem Teil, Herr Bahn-Chef. Sie zahlen viel und erwarten wenig auf dem Teller.
Anschließend lassen Sie sich von einem Zugbegleiter maßregeln und aus dem Zug werfen, weil Sie Ihre Bahncard 100 vergessen haben. Nach diesem Frühstück reagieren Sie darauf mit Demut. Es kann mit Ihnen doch nicht so weitergehen: Sie meiden Ihre Produkte, wann Sie können, ignorieren Ihre Kunden, egal, wie laut deren Proteste sind, Sie misstrauen jedem Ihrer Mitarbeiter im Innersten und glauben, Ihren persönlichen Schlamassel an der Börse losschlagen zu können. Aktionäre, Herr Mehdorn, sind nicht dazu da, Ihren Seelenmüll aufzukaufen. Üben Sie Demut! Uwe Roth