Strohballenwerfen im Schlosspark Ludwigsburg. Foto: Uwe Roth

Stroh-Olympiade Schloss Ludwigsburg

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Bietigheimer Zeitung Uwe Roth 28.03.2017

Ludwigsburg Sonniges Wetter lockte am Sonntag Tausende Besucher ins Blühende Barock. Sie konnten ihre Kräfte bei der Stroh-Olympiade messen.


Im Nordteil des Parks dominiert seit einer Woche die Farbe strohgelb. Farbige Frühjahrsblumen sind in der Senke des Barockgartens erst langsam im Kommen. Die Strohwelten in Kombination mit strahlendem Sonnenschein sorgten am Wochenende für den ersten Höhepunkt im noch jungen Gartenjahr. Bereits um die Mittagszeit strömten vor allem Familien mit kleinen Kindern zu den von Künstlern gestalteten überdimensionalen Skulpturen aus Stroh, wie dem Riesentelefon, der gigantischen Glühbirne oder dem meterhohen Kompass. Die Kunstwerke sind mit Äpfeln bestückt. Denn dieses Obst ist neben Stroh der zweite Schwerpunkt der Präsentation, die noch bis zum 23. April im Blüba zu sehen ist. Die Apfelausstellung bietet einen Lehrpfad, eine Sortenschau und Apfel-Leckereien zum Probieren.

Auf Breitensport angelegt

Foto: Uwe Roth
Strohballenwettrollen im Schlosspark Ludwigsburg. Foto: Uwe Roth

Am Sonntag lag auf den Wegen und dem Rasen an der Nordseite des Barockschlosses noch mehr Stoh rum. Um 13 Uhr begann die vom Veranstalter so bezeichnete Strohballen-Olympiade, die allerdings lediglich aus zwei Disziplinen bestand: dem Strohballen-Weitwurf und dem Strohrundballen-Wettrollen. Dass das Gelände tatsächlich mal ein Sportplatz war, ist allerdings den wenigsten bekannt: In früheren Zeiten spielten dort im Schatten des Nordflügels die betuchten Ludwigsburger Bürger Tennis.

Die Strohballen-Olympiade war dagegen als Breitensport angelegt. Mitmachen konnte wirklich jeder. Eine Anmeldung oder eine Vorqualifikation waren nicht notwendig. Wer Olympionike sein wollte, musste sich nur (manchmal mit etwas Geduld) anstellen. Alisa Ühle vom Veranstalter notierte sich die Namen auf Papier, und damit war der Start freigegeben.

Ostereierfärben für einen guten Zweck

Manche Teilnehmer drehten sich mit dem Strohballen in den Händen mehrmals um die eigene Achse, bevor sie diesen mit Schwung losließen und er knapp vor den eigenen Füßen landete. Jeder, wie er konnte. Manche hatten überhaupt keine Technik und warfen den Strohballen locker über die magische Zehn-Meter-Linie. Sie war für die erwachsenen Werfer in etwa die Grenze, die die guten von den weniger guten Leistungen trennte. Das Strohrundballen-Wettrollen verlangte weniger Einsatz der eigenen Schnellkraft, sondern vielmehr Ausdauer und Geschicklichkeit, damit der ziemlich sperrige Ballen nach einem Rundlauf auch wieder ans Ziel kam. Insgesamt dauerte die Stroholympiade drei Stunden. Die Sieger erhielten kleine Geschenke.

Am kommenden Wochenende laden die Veranstalter der Strohwelten zum Ostereierfärben für einen guten Zweck ein. Wer möchte, kann sein bemaltes Ei dem Veranstalter für die große Ostereier-Allee im Blüba überlassen. Für die ersten 10 000 Eier jeweils 50 Cent, also maximal 5000 Euro. Die Summe geht zu gleichen Teilen an die Aktion Helferherz aus Ludwigsburg und die SWR-Herzenssache. Wer sein Ei lieber im eigenen Garten aufhängen möchte, kann sein Kunstwerk Selbstverständlich mit nach Hause nehmen. Und: Noch bis Ende der Ausstellung gibt es bei trockener Witterung jeden Sonntag Vorführungen von historischem Getreidedreschen.

Strohballenwerfen im Schlosspark Ludwigsburg. Foto: Uwe Roth
Strohballenwerfen im Schlosspark Ludwigsburg. Foto: Uwe Roth