Bietigheimer Zeitung Uwe Roth
Der Technikausschuss des Kreistags wird beim Bund einen Förderantrag für die Niederflurbahn stellen.
Ludwigsburg. Nach zehnjähriger Debatte ging plötzlich alles sehr schnell: Kaum hat der Ludwigsburger Gemeinderat seinem Nahverkehrskonzept aus einer Mischung von Bus- und Schienenverkehr grünes Licht gegeben, zog der Umwelt- und Technikausschuss des Kreistags nach. Die Fraktionen verabschiedeten einhellig die Beschlussvorlage der Verwaltung, beim Bundesverkehrsministerium entsprechende Finanzierungswünsche nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) zu stellen. In den Förderantrag des Kreises wird die Niederflurvariante eingetragen – und nicht die Hochflurtechnik. Im Gegensatz zu seiner früheren Haltung nannte Landrat Rainer Haas den Ludwigsburger Schritt „ein erfreuliches Ergebnis“.
„Wer Hochflurbahn sagt, muss auch Niederflurbahn sagen“, argumentierte Hans Schmid von der CDU in die gleiche Richtung. Eberhard Weigele von den Freien Wählern ist nur wichtig, dass bei den Planungen „die Schlagzahl erhöht wird“, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Ernst-Peter Morlock (SPD) lobte den „Modellcharakter“ des Verfahrens, in dem „Bausteine zu unterschiedlichen Zeiten realisiert werden können.“ Doris Renninger (Grüne) zeigte sich zufrieden, meldete aber leise Zweifel an, ob die Fördermittel des Bundes in den Landkreis fließen werden. Die Konkurrenz in Bayern sei sehr groß.
Niederflurvariante ist günstiger
Nach den Antragsplänen ist ein Schienenstrang von Remseck über Ludwigsburg bis nach Markgröningen vorgesehen. Auch einige Stadtteile von Ludwigsburg sollen in das Stadtbahnnetz einbezogen werden. Nach der neuesten Folgekostenrechnung, die die Kreisverwaltung angestellt hat, ist die Niederflurvariante günstiger als die Hochflurbahn, weil „im Busbetrieb große Einsparungen möglich“ seien. Der Förderantrag des Kreistags wird erst eingereicht, wenn von denjenigen Kommunen die Zustimmung vorliegt, die vom geplanten Stadtbahnnetz betroffen sind. Das Ja aus Markgröningen liegt bereits vor, wusste Haas. Einziger Wackelkandidat dürfte Remseck sein, wo die gelbe Hochflurbahn aus Stuttgart endet und nach dem Willen der Stadt von dort weitergeführt werden soll. Baubürgermeister Michael Ilk war vergangene Woche egoistisches Verhalten vorgeworfen und angedroht worden, Remseck suche für seine Nahverkehrspläne eine eigene Lösung – notfalls ohne Ludwigsburg.
Siehe auch:
http://journalistroth.eu/stadtbahn-ludwigsburg-es-wird-weiter-verhandelt/
http://journalistroth.eu/ludwigsburg-chance-fuer-die-stadtbahn/
http://journalistroth.eu/kreis-ludwigsburg-sieht-stadtbahn-vor-dem-aus/
http://journalistroth.eu/streit-um-stadtbahn-in-ludwigsburg-dem-landrat-reisst-der-geduldsfaden/
http://journalistroth.eu/ludwigsburg-gemeinderat-fuer-schnellbusse-und-niederflurbahn/