Bietigheimer Zeitung Uwe Roth 29.07.2017
Ludwigsburg Das Veranstaltungshaus Scala bekommt in diesem Jahr einen Zuschuss in Höhe von 209 650 Euro. Die Veranstalter richten Programm neu aus.
Der Gemeinderat Ludwigsburg hat am Mittwochabend den Zuschuss für das Scala ohne Gegenstimmen freigegeben. Die finanziellen Sorgen der Programmmacher sind damit jedoch nur zum Teil gelöst. Das Scala soll nämlich auch aus finanziellen Erwägungen zu einem soziokulturellem Zentrum ausgebaut werden. Dafür gibt es auch Geld vom Land – aber nur wenn der entsprechende Antrag vom Kultusministerium angenommen wird. Doch die für Ende Juli angekündigte Entscheidung lässt länger auf sich warten, als erhofft.
Scala soll Veranstaltungsort für Ludwigsburg sein
Vor fünf Jahren war der im 19. Jahrhundert gebaute Clußsche Saalbau gründlich restauriert und um ein repräsentatives Foyer erweitert worden. Die Wohnungsbau Ludwigsburg und die Stadt gaben dafür zusammen fünf Millionen Euro aus. Verbunden war damit jedoch die Forderung, das Scala mehr zu einem allgemeinen Veranstaltungsort für die Stadt zu machen. Bislang dominieren allerdings kulturelle Bühnenveranstaltungen, Kleinkunst, Musik, Kabarett sowie ein Kinoprogramm.
Die Scala-Veranstalter haben mittlerweile das Programm in Teilen neu ausgerichtet. So fanden im März die Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Gemeinsam mit der Polizeidirektion Ludwigsburg gab es im Mai ein 14-tägiges „Festival für Achtsamkeit und Toleranz“ und am 25. November folgt die „Lange Nacht der Inklusion“. Sie soll dabei helfen, „im kommunalen Alltag der Stadt und ihrer Menschen den Gedanken der Inklusion nachhaltig zu verankern“, so steht es in der Ankündigung.
Scala: Mehr Kooperationen nötig
Nach Ansicht der Stadtverwaltung sind die Programmmacher mit solchen Veranstaltungen auf einem guten Weg. Doch auch wenn sich im vergangenen Jahr „das Programmprofil zugunsten von mehr Eigenveranstaltungen“ verschoben habe, so sollte weiterhin „besonderes Augenmerk auf dem stetigen Ausbau der Kooperationen liegen“, heißt es in der Beschlussvorlage zur Genehmigung der Fördermittel. Im Jahresbericht 2016 sind 13 Kooperationen vermerkt, 20 waren vorgegeben. Im vergangenen Jahr hatte das Scala rund 310 000 Euro an städtischen Mitteln zur Verfügung. Insgesamt betrugen die Einnahmen knapp 760 000 Euro. Zu den 67 Veranstaltungen kamen rund 25 000 Besucher. Die Ausgaben betrugen 750 000 Euro. Somit verbleibt ein geringer Überschuss von 10 000 Euro.
Allerdings haben die Betreiber bei der Stadt noch 118 500 Euro Schulden. Zusätzlich der 209 650 Euro aus der Stadtkasse, sind für die Finanzierung des laufenden Programms 2017 die – nach einem Verteilungsschlüssel kalkulierten – 172 081 Euro vom Land bereits einkalkuliert. Ob sie in dieser Höhe oder überhaupt noch kommen werden, ist jedoch offen.
Siehe auch:
http://journalistroth.eu/strenge-sicherheitsvorschriften-bei-veranstaltungen/
http://journalistroth.eu/stadtjubilaeum-300-jahre-ludwigsburg-wird-gross-gefeiert/
http://journalistroth.eu/schloss-ludwigsburg-fortsetzung-des-erfolgsrezepts/