SWP Uwe Roth 05.05.2018
Verhandlungen über die Finanzierung der zweigleisigen Wendlinger Kurve stehen kurz vor dem Abschluss.
Stuttgart. Die Abzweigung von der künftigen Schnellbahntrasse Stuttgart–Ulm ins Neckartal in Richtung Tübingen wird voraussichtlich zweigleisig gebaut. DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla sagte nach einer Sitzung des Lenkungskreises für Stuttgart 21, die Projektbeteiligten stünden für den Bau der Großen Wendlinger Kurve kurz vor Unterzeichnung einer Finanzierungsvereinbarung. Eingleisig würde zu Engpässen vor allem im Regionalverkehr führen, so Verkehrsminister Winfried Hermann führen. Nach einer „Grobschätzung“ kostet die zweigleisige Variante zwischen 80 und 100 Millionen Euro. 60 Prozent werden laut Hermann der Bund, 20 das Land und der Rest die Anrainerkommunen übernehmen. Spätestens im Herbst sollen Genehmigungen vorliegen.
Es war seit dem Jahr 2008 die 20. Sitzung des Lenkungskreises, in dem am Freitag neben Pofalla für die Bahn, Hermann fürs Land, Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) für Stuttgart und Regionaldirektorin Nicola Schelling vertreten waren. Zu den Kosten des Gesamtprojekts sagte Ronald Pofalla, der Finanzierungsrahmen läge jetzt bei 8,2 Milliarden Euro und die aktuelle Schätzung bei 7,7 Milliarden. Somit sei eine halbe Milliarde Euro Puffer eingeplant. Der Bau der Schnellbahntrasse Stuttgart-Ulm werde sich um weitere 440 Millionen auf 3,7 Milliarden Euro verteuern. Als Gründe nannte er Preissteigerungen, den Artenschutz sowie „schwierige geologische Verhältnisse“.
Der Tiefbahnhof in Stuttgart soll jetzt Ende 2025 fertig werden, drei Jahre vorher voraussichtlich die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm. Hermann betonte, dass die Strecke umgehend genutzt werde. Auf keinen Fall wolle das Land mit der Freigabe warten, bis S 21 abgeschlossen sei. Bis 2022 solle auch der Umbau des Ulmer Bahnhofs zu schaffen sein, sagte Hermann. ⇥Uwe Roth