ZVW Uwe Roth 01.04.2015
Waren Sie gestern auch völlig durch den Wind? Vom Sturm tief beeindruckt? War Ihre Vorfreude aufs Osterfest wie weggeblasen? Sehnten Sie sich trotz der gestern veröffentlichten gesunkenen Arbeitslosenzahlen nach einer Flaute? Wenn Sie das vorbehaltlos bejahen, dann können Sie sich bei Niclas Meyer bedanken.
Der ist ein begeisterter Wind-und-Wetter-Fotograf aus dem hohen Norden und hat den Sturmnamen beim Institut für Metrologie in Berlin käuflich erworben. Für schlappe 199 Euro und einen guten Zweck.
Nun ist Meyer offizieller Wetterpate für das Sturmtief Niclas. Eigentlich ein billiges Vergnügen, um für ein paar Tage in die Schlagzeilen und auf zahlreiche Wetterkarten zu kommen. Und Fotograf Niclas Meyer hat dabei auch noch sein helles Vergnügen: „Seit langem mal wieder was Interessantes beim Wetter! Schauerwetterlage mit Fallstreifen und Eisschirmen“, schreibt er begeistert auf seiner Webseite.
Ja, ja, des einen Leid, des anderen Freud. Wäre der Sturm durch ein Hochdruckgebiet entstanden, hätte es im Übrigen Ostra geheißen. Das ist ein Frauenname. Ostra Harms-Schindewolf, so heißt die Wetterpatin fürs nächste Hoch. Wer immer ihr es spendiert, das kommende Wetterphänomen wird in jedem Fall 100 Euro teurer als Tief Niclas. Also 299 Euro. Hochs halten länger, so die Begründung der Meteorologen für den Preisaufschlag. Tiefs sind schneller vergänglich.
Gut, Männer wissen das, den Sturm einer Frau über sich ergehen zu lassen, das dauert immer etwas länger und ist immer einen Tick kostspieliger, als einem Mann den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Am Ende des Rundschlags noch ein Aufruf an die Politik: Die Regierenden sollten sich Menschen aus ihren Reihen, also Politiker, für die Sturmnamen reservieren lassen. Wir wollen jetzt nicht konkret werden. Aber eines ist sicher, würde das Wetter nach Politikern benannt werden, hätten diese zumindest für einige Zeit die volle Aufmerksamkeit ihrer Bürger. Nachrichten würden begierig verfolgt werden. Wettern dass?