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Bietigheimer Zeitung Uwe Roth 01.07.2017

Der Rat stimmte der Umgestaltung des alten Stadtbads an der Alleenstraße in Ludwigsburg zur Mensa zu.

Ludwigsburg. Seit Februar 2016 ist das Schwimmbecken trocken. Nun soll das leerstehende alte Stadtbad an der Alleenstraße in Ludwigsburg zur Mensa mit Ausgabeküche und Besprechungs- und Aufenthaltsräumen umgebaut werden. Einen entsprechenden Beschluss hat der Gemeinderat am Mittwoch gefasst. Den Ratsmitgliedern fiel es allerdings schwer, angesichts der knapp zwei Millionen Baukosten von einem Provisorium zu sprechen, wie das Projekt in der Sitzungsvorlage benannt wird. Eine völlige Neugestaltung des Jugendstilbaus aus dem Jahr 1907 hätte nach einer Schätzung bereits vor Jahren gut fünf Millionen Euro gekostet. Die Stadt hat die Umbaupläne daraufhin abgespeckt und Nutzungsmöglichkeiten für die Zukunft offengelassen.

„Die provisorische Umnutzung als Mensa“, wie es in der Vorlage heißt, umfasst mit dem Foyer, der ehemaligen Schwimmhalle, den früheren Dusch- und Nebenräumen eine Fläche von 860 Quadratmetern. Zusätzlich werden die ehemaligen Wannenbäder im Nordwestflügel mit knapp 100 Quadratmeter als Besprechungsräume für die Gemeinschaftsschule umgerüstet. Die übrigen Bereiche des Erdgeschosses, das Unter- und Obergeschoss sowie die Galerie bleiben leer. Im Foyer der ehemaligen Schwimmhalle, die durch ein neues Campusbad auf der anderen Seite des Schulgeländes ersetzt worden ist, wird ein Aufenthaltsbereich für Schüler mit unterschiedlichen Sitzbereichen zum Schwätzen und Entspannen eingerichtet. Außerdem werden Tischkicker aufgestellt.

Mensa hat Platz für 170 Schüler

Das Becken wird so abgedeckt, dass der Beckenrand weiterhin als Sitzkante genutzt werden kann, nur dass die Füße trocken bleiben. Wo früher die Wasseroberfläche war, finden künftig 170 Schüler zum Essen Platz. Die Küche wird am Kopfende des Beckens im Bereich der bisherigen Duschräume integriert. Entlang des östlichen, breiten Beckenumgangs sowie in den ehemaligen Räumen des Bademeisters werden Stillarbeitsbereiche für Schüler eingerichtet.

Die Eingriffe in Struktur und Oberflächen des Gebäudes sollen auf ein Minimum beschränkt werden, versprechen die Planer, so dass „die Atmosphäre des historischen Jugendstilbades“ gewahrt bleibt. Um die Kosten in einem überschaubaren Rahmen zu halten, sieht die Planung keine energetische Sanierung vor. Auch deswegen spricht die Verwaltung von einem Provisorium.⇥ Uwe Roth