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Bietigheimer Zeitung Uwe Roth 21.07.2017

Wertstofferlöse Die AVL verdient gut am Verkauf von Wertstoffen. Knapp 4,3 Millionen Euro waren es 2016.

Kreis Ludwigsburg. Der Aufsichtsrat der Abfallverwertungsgesellschaft (AVL) des Landkreises Ludwigsburg tagte gestern, um unter anderem den Jahresabschluss 2016 und die Budgetplanung für das kommende Jahr zur Kenntnis zu nehmen. Aufsichtsratvorsitzender Landrat Rainer Haas fanden lobende Worte für die AVL-Geschäftsführung. Denn unterm Strich wurde der Kreishaushalt mit rund 1,18 Millionen Euro weniger belastet als im Budget vorgesehen. Dies führte dazu, dass 2016 statt der veranschlagten 20,6 Millionen Euro eingenommener Müllgebühren lediglich 19,4 Millionen Euro vom Kreis an die AVL überwiesen werden musste.

Ein Grund für die guten Geschäfte ist die Entwicklung der Wertstofferlöse. Für 2016 waren rund 3,5 Millionen Euro erwartet worden. Tatsächlich wurden es 4,3 Millionen Euro. Neben den Papiererlösen haben auch gute Preise für Altmetall zu den unerwarteten Einnahmen beigetragen.

Altmetall bringt hohe Erlöse

Betrachtet man die Statistik, geben die Kreisbürger seit den vergangenen fünf Jahren immer mehr Altmetall in den Wertstoffkreislauf zurück. 2016 waren es 2366 Tonnen. Auch die Menge an Elektroaltgeräten hat zugenommen. Sie stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent auf 4115 Tonnen. Beim Verpackungsmüll spiegelt sich die allgemeine Entwicklung wider, nach der immer mehr Kunststoffe verwendet werden und Glas rückläufig ist. Um fast zehn Prozent hat die Glasmenge abgenommen. Die Menge an Kunststoffe ist hingegen im zweistelligen Prozentbereich gestiegen. Mehr als 7600 Tonnen Plastik landeten 2016 in den Rund-Mülleimern.

Auffallend ist die Entwicklung der Biogutmenge im Landkreis. Fast 20 Prozent mehr Bioabfälle waren es vergangenes Jahr. Ursache sei eine Marketingaktion der AVL, die dazu führte, dass 14 500 Biotonnen neu bestellt wurden. Der Anschlussgrad hat sich dadurch von 55 auf 70 Prozent erhöht – die eingesammelte Biomüllmenge um knapp 4500 Tonnen. Die Restmüllmenge ist jedoch nicht im gleichen Umfang gesunken, sondern lediglich um 1200 Tonnen. Die Vermutung der AVL ist, dass Gartenabfälle zum Teil nicht mehr auf den Häckselplatz gefahren, sondern in der Biotonne entsorgt werden.

Momentan bleiben Müllgebühren gleich

Für 2018 rechnet die Gesellschaft mit einem Zuweisungsbedarf des Kreises aus Müllgebühren in Höhe von 23,5 Millionen Euro. Das sind 1,46 Millionen Euro mehr, als für das laufende Jahr angesetzt sind. Momentan bleiben die Müllgebühren gleich. Doch die Aufsichtsratsmitglieder gehen davon aus, dass in absehbarer Zeit „eine moderate Anhebung der Gebühren“ notwendig werden wird. Uwe Roth

Siehe auch:

http://journalistroth.eu/kliniken-ludwigsburg-erfuellen-2016-vorgaben/