Bietigheimer Zeitung, Uwe Roth, 08.03.2019
Die Übernachtungszahlen 2018 in Ludwigsburg stiegen um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 342 479. Wie berichtet, waren es im Vorjahr 316 032. Doch wie sieht es in den umliegenden Kommunen aus? Die Übernachtungszahlen im 3B-Land sind im vergangenen Jahr leicht angestiegen. Nach den Zahlen der Geschäftsstelle des Tourismusverbunds und des Statistischen Landesamts verzeichneten die Städte Bietigheim-Bissingen, Bönnigheim und Besigheim zusammen rund 125 000 Übernachtungen. 2017 waren es 122 450. Das entspricht einem Zuwachs von etwa zwei Prozent. Das Plus ist nach Auskunft der Geschäftsstelle 3B-Land im Wesentlichen Besigheim zu verdanken. Denn die Stadt hat die 15 Plätze für Wohnmobile in ihre Statistik aufgenommen. Damit kam Besigheim auf 22 500 Übernachtungen (2017: 18 700). Das entspricht einer Steigerung von 20 Prozent und einer Bettenauslastung von 36 Prozent. Aber auch in Bönnigheim lief das Geschäft mit Übernachtungsgästen bei einem Plus von 7,3 Prozent nicht schlecht: 16 700 Übernachtungen waren es 2017, rund 15 600 ein Jahr davor. Die Auslastung der Betten liegt bei knapp 40 Prozent, fast zwei Prozentpunkte mehr als im Jahr 2017.
Fehlende Hotels
Eine solche Bilanz legte Bietigheim-Bissingen hingegen nicht vor. Laut der Statistik sank die Zahl der Übernachtungen um etwa drei Prozent – und zwar von 88 000 auf 85 500 innerhalb eines Jahres. Rathaussprecherin Anette Hochmuth führt diese Entwicklung auf fehlende Hotelangebote für Geschäftsreisende in der Stadt zurück. „Wir sind seit Längerem auf der Suche nach einem Investor für einen Hotelneubau. Das hat leider bisher noch nicht geklappt.“ Nachteilig für den Geschäftstourismus sei zudem, dass das Parkhotel, mit 60 Zimmern die größte Herberge der Stadt, kein Restaurant mehr habe.
Immerhin ein Drittel der Gäste kommen aus dem Ausland, sagt die Buchungsstatistik für Bietigheim-Bissingen. Es hat wesentlichen Anteil an den 41 Prozent bei der Bettenauslastung. „Die Doppelzimmer sind unter der Woche überwiegend von Einzelreisenden belegt“, erläutert Hochmuth. „Das ergibt de facto eine Auslastung von über 80 Prozent. Damit sind die Hotels nah an der Auslastungsgrenze.“. Weil es wochentags oftmals zu Engpässen komme, gingen die Buchungsanfragen eben in die Region. Ein Anzeichen dafür ist, dass die Bettenauslastung in Bietigheim-Bissingen innerhalb eines Jahres leicht um einen Prozentpunkt gesunken ist.
Großer Zuwachs im Kreis
Nach Angaben des Tourismusverbands Region Stuttgart wurde das Übernachtungsvolumen in der Region im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 3,6 Prozent gesteigert. Eine Ursache für die bislang beste Jahresbilanz ist die gute Konjunktur, die die Zahl der Geschäftsreisen auf hohem Niveau hält. Ein weiteres Indiz sind die internationale Messen und Ausstellungen, bei denen es zu Engpässen bei den Bettenkapazitäten kommen kann. Insgesamt stiegen die Übernachtungen ausländischer Gäste im Vergleich zum Vorjahr stärker (5,7 Prozent) als bei den Gästen aus dem Inland. Zur Region gehören die Landkreise Böblingen, Göppingen, Esslingen, Rems-Murr und Ludwigsburg. Letzterer erzielte den prozentual größten Zuwachs (7,3 Prozent oder 1,09 Millionen Übernachtungen).
In Ludwigsburg konnte sogar ein Rekordjahr verzeichnet werden. In der Stadt gibt es 26 Hotels und Pensionen mit insgesamt 2147 Betten. „Der kräftige Übernachtungszuwachs ist umso bemerkenswerter, weil die zur Verfügung stehende Kapazität von 2147 Betten im Jahr 2018 nur knapp über dem Vorjahresniveau (2129) lag“, stellt Elmar Kunz, stellvertretender Geschäftsführer bei Tourismus & Events Ludwigsburg, fest. Der Anstieg der Übernachtungszahlen bescherte den Ludwigsburger Beherbergungsbetrieben ein Plus bei der Bettenauslastung: Diese lag mit 42,1 Prozent um 0,7 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer konnte mit 1,9 Tagen gegenüber dem Vorjahr gehalten und stabilisiert werden.