Mit bislang null Terminanfragen sei Heilbronn «von einem regelrechten Boom» weit entfernt, stellt Anton Knittel, Sprecher der Stadt Heilbronn, fest. In Freiburg gibt es bislang immerhin drei gleichgeschlechtliche Paare, die jetzt heiraten wollen. Acht, die bereits in einer Lebenspartnerschaft sind, wollen diese in eine Ehe umwandeln.
Standesamt zusätzlicher Öffnungstag am 4. Oktober
Das Freiburger Standesamt will am 4. Oktober außer der Reihe öffnen – «und zwar nur für gleichgeschlechtliche Paare», sagt der Pressesprecher Toni Klein. «Da wir uns für jedes Paar und seine Gäste für diesen besonderen Anlass Zeit nehmen möchten, dauern die Trauungen an diesem Tag länger als üblich.» Dafür habe es «sehr positive Rückmeldungen» gegeben.
In den Studentenstädten Tübingen und Heidelberg gibt es derzeit wenig Anlass, sich auf die Ehe für alle in besonderer Weise vorzubereiten. Jeweils eine Handvoll Anträge liegen auf dem Eingangsstapel. Cristiane Calis von der Stadt Heidelbergs fasst die Nachfrage als «insgesamt gesehen sehr mäßig» zusammen.
In den drei größten Städten des Landes, Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim, lässt sich ebenfalls kein deutlicher Trend zu Eheschließungen gleichgeschlechtlicher Paare erkennen. In Karlsruhe ist nach Angaben der Stadt das Interesse an einer Umwandlung oder Eheschließung bisher gleich null. In Mannheim sind nach aktuellem Stand 20 Termine auf Umwandlung im Kalender des Standesamts eingetragen.
Deutlicher Anstieg kommt noch
In der Landeshauptstadt hat die Zahl der Anträge, die beim Standesamt Mitte eingingen, eine ähnliche Größenordnung. Immerhin 17 Paare haben sich dort einen Trautermin für die nächsten Monate reservieren lassen. Ann-Katrin Gehrung von der Pressestelle rechnet nicht damit, dass es so ruhig bleiben wird. «Aufgrund bisheriger Anfragen rechnen wir mit einem deutlichen Anstieg.»
Die Ehe für alle wurde am 30. Juni vom Bundestag beschlossen. Die Gesetzesänderung greift ab 1. Oktober, der auf einen Sonntag fällt. Extra-Öffnungszeiten für diesen Tag planen die Standesämter nicht.