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Bietigheimer Zeitung Uwe Roth 26.05.2017

Der Gemeinderat hat seine Stellungnahme zum Regionalverkehrsplan der Region verabschiedet.

Ludwigsburg. Ob es einen Tunnel unter dem Favoritenpark geben und der Nord-Ost-Ring nach langjähriger Diskussion doch noch entstehen soll, war bis in einzelne Fraktionen hinein umstritten. Die Gegner dieser Projekte, die mit ökologischen Gesichtspunkten argumentierten, unterlagen allerdings in der Abstimmung. Der Gemeinderat hat am Mittwoch seine Stellungnahme zum Regionalverkehrsplan Region Stuttgart verabschiedet.

Befürworter des Favoritentunnels, der sowohl der B 27 Richtung Bietigheim-Bissingen als auch der Landesstraße Richtung Freiberg/Benningen eine Entlastung bringen soll, hegten zudem die Hoffnung, dass zu einem späteren Zeitpunkt die staugeplagte Stuttgarter Straße in den Untergrund verschwinden könnte. Auch für Oberbürgermeister Werner Spec ist die B 27-Untertunnelung „noch nicht vom Tisch“, wie er sagte. Seitens der Stadt müssten erst die umfangreichen Bildungsprojekte finanziert und realisiert werden. Erst danach könne sich die Verwaltung mit diesem Plan weiter beschäftigen.

Ansonsten herrschte im Gemeinderat große Einigkeit über die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen. Schwerpunkt bildeten dabei die Projekte, die im Zusammenhang mit dem neuen Nahverkehrskonzept der Stadt stehen: Unter anderem die Reaktivierung der Bahnstrecke Markgröningen-Ludwigsburg und die Planung einer Stadtbahntrasse nach Waiblingen.

Radschnellweg soll kommen

Aus Sicht der Kommunen im Westen und Norden des Landkreises sind hervorzuheben: Von Bietigheim-Bissingen über Ludwigsburg und Kornwestheim soll ein Radschnellweg nach Stuttgart entstehen. Für den Bau solcher Verbindungen stellt die Landesregierung in den kommenden Jahren Fördermittel zur Verfügung. In Ludwigsburg-Nord/Tammerfeld soll zumindest die Option für einen S-Bahn-Halt offen gehalten werden. Die Gemeinderäte geben in ihrer Stellungnahme jedoch zu bedenken, dass ein weiterer Stopp das S-Bahn-System insgesamt verlangsamen könnte. Der Ausbau der Autobahn A 81 hingegen hat für den Gemeinderat den Status der höchsten Dringlichkeit.

Die CDU gibt dem seit Jahren umstrittenen Nord-Ost-Ring als Bestandteil des Regionalverkehrsplans „eine realistische Chance“, wie Fraktionschef Klaus Herrmann sagte. Die SPD bezeichnete die Pläne aus Ludwigsburger Sicht als „ausgewogen“. Für die Grünen ist der Regionalplan dagegen „wenig ambitioniert“. Es fehle „ein deutliches Signal gegen die Straßenlastigkeit“, so Grünen-Fraktionsvorsitzender Markus Gericke.⇥Uwe Roth